Als Übungslage habe sich auf dem Gelände der Universität Kassel, Aussenstelle für Agrarwissenschaften in Witzenhausen am vergangen Samstagmorgen eine Explosion ereignet. Im Technikraum eines Gebäudes seien Personen verletzt worden und aus umgekippten Behältern seien unbekannte Chemikalien ausgelaufen.
Alarmiert wurde zunächst die örtlich zuständige freiwillige Feuerwehr Witzenhausen. Unter der Leitung von Wehrführer Claus Demandt und 18 Einsatzkräften wurde zunächst die Lage aufgeklärt und im Gebäude unter Atemschutz nach Personen gesucht. Aus dem verqualmten Dachgeschoß konnte eine Person mit der Drehleiter gerettet.
Im verqualmten Keller konnte eine weitere Person geborgen werden. In einem Labor wurden umgekippte Gebinde und auslaufenden Flüssigkeiten gefunden. Diese stellen eine Gefahr da, die Suche nach einer vermissten Person musste abgebrochen werden, der Unfallort wurde großräumig abgesperrt und Unterstützung von Spezialkräften angefordert.
Alarmiert wurde zur Unterstützung die Umweltfeuerwehr des Landkreises Göttingen. Diese wird gestellt von speziell geschulten Ortsfeuerwehren, unter anderem auch aus der Gemeinde Gleichen. 66 Einsatzkräfte und mehrere Spezialfahrzeuge der Feuerwehr sammelten sich an der Autobahnraststätte bei Mengershausen und fuhren dann gemeinsam zum Einsatzort nach Witzenhausen.
Insgesamt 100 Einsatzkräfte mit ihren Einsatzfahrzeugen waren jetzt am Unfallort. Unter der Leitung von Bereitschaftsführer Thomas Windus wurde nach der Einweisung in die Lage unmittelbar mit der Personenrettung begonnen. Mit speziellen Chemikalienschutzanzügen und unter Atemschutz drangen Einsatzkräfte in das Gebäude ein. Sie retteten mit Hilfe einer speziellen Trage eine am Rücken verletzte, nicht mehr gehfähige Person aus dem Keller und übergaben sie an den Rettungsdienst.
Auf dem Gelände der Uni wurden durch die Feuerwehr mobile Duschen aufgebaut, um die kontaminierten Chemiekalienschutzanzüge der Einsatzkräfte zu reinigen.
Da der Einsatz in den Spezialanzügen sehr kräfteraubend ist, wurde mit mehreren Trupps gearbeitet. Ihre Aufgabe war es, von den auslaufenden Chemikalien Proben zu nehmen, die von feuerwehreigenen Fachberatern ausgewertet wurden. Die Chemikalien wurden gesichert und einer fachgerechten Entsorgung zugeführt.
Die Übung dauerte bis zum Mittag an. Ziel der Übung sei es, so Thomas Windus, die Feuerwehren länderübergreifend gemeinsam einzusetzen, hierbei Schwachpunkte zu erkennen und abzustellen sowie den Umgang mit dem Einsatzgerät zu üben. Die Verantwortlichen zeigten sich sehr zufrieden.
Auch Witzenhausens Bürgermeisterin Angela Fischer war Vorort und machte sich ein Bild von Übung und zeigte sich erfreut von der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren sowie der Anwesenheit von Mitgliedern der Witzenhäuser Jugendfeuerwehr. Bericht und Bilder: Feuerwehr Gleichen